Chronik
7. Februar 1600
Das Schützenstatut vom 4. Januar 1577 wurde erneuert und die Mitgliederzahl auf 150 gemeine Schützen erhöht.
Erwähnt werden auch 18 besonders vornehme Schützen, zumeist Ratsmitglieder oder Inhaber anderer Ehrenämter, mit dem „Langen Gewehr“ (d.h. mit Hellebarden), die vor und hinter der Fahne marschierten und das Vorrecht besaßen, die Wache bei vornehmen Gästen – beim Landesherrn oder auswärtigen Potentaten – zu stellen.
Es wurde nicht mehr auf den Vogelbaum, sondern auf Scheibe geschossen.
22. Juli 1600
Simon VI. zur Lippe erlaubt der Lemgoer Schützengesellschaft das jährliche Schießen und den Auszug mit fliegenden Fahnen, Pfeifen und Trommeln.
1659
Schützenvogel, überliefert im Städtischen Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo.
20. Oktober 1683
ist erstmalig von einer Lemgoer Schützenkompanie die Rede.
1697
wird in Lippe ein stehendes Heer von Söldnern geschaffen, damit verliert die Schützengesellschaft ihre militärische Aufgaben und wendet sich der Brauchtumspflege, der Geselligkeit und dem Sport zu.
1715
Die erneuerte Stadtordnung von Lemgo enthält auch die Wachordnung aus der hervorgeht, dass die Rottmeister der Schützen Wachthabende an den Toren sind und daß ein Schützenoffizier die Visitation der Wachen vornimmt.
1729
Ein neuer Schützenvogel, gestiftet von der Gräfin zur Lippe, vorhanden im Städtischen Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo.
1733
Aus einer Schießrolle der Lemgoer Schützengesellschaft ergibt sich, dass die Schützenkompanie aus 12 Rotts besteht und von 2 Capitänen, 2 Lieutenats, 1 Fähnrich, 2 Führern und einer Anzahl Rottmeistern befehligt wird, Gesamtzahl 216 Mann (ein Rott besteht aus 18 Mann). Erwähnt werden auch 2 Rotts vom „Langen Gewehr“ (d.h. mit Hellebarden).
1733
Das alte Wirtschaftshaus wird abgerissen und ein neues gebaut.
14. Juli 1734
wird eine neue Fahne gestiftet, vorhanden im Städtischen Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo.
1774
Regulativ für die Schützenkompanie in Lemgo, welches unter anderem das Verfahren bei der Neubesetzung von Offiziersstellen, bei der jährlichen Aufnahme neuer Bürger, bei der Festordnung des jährlichen Vogelschießens, bei Ordnungsfunktionen zur Aufwartung der Landesherrschaft, bei Magistratswahlen, bei Visitationen, bei der Abholung von Delinquenten sowie Verurteilungen enthält. Der Dienst als Schütze war Bürgerpflicht.
1834
wird eine neue Fahne vom Fürsten gestiftet, die an die Stelle der hundertjährigen Fahne treten sollte. Bestickt wurde die Fahne von der Tochter des Fürsten, Luise, Äbtissin von Lemgo und Cappel.
1836
Die Freischießengesellschaft entsteht. Zur Förderung und Belebung des Gemeinsinns werden alle Lemgoer Einwohner – nicht nur die Bürger- zur Teilnahme an den Schützenfesten aufgefordert.
18. Oktober 1838
erhält die Freischießengesellschaft eine eigene Fahne. Das Offizierskorps besteht aus Oberst, Major, 2 Capitänen, 2 Premier- und Secundlieutnants, 1 Fähnrich, 2 Fahnenoffizieren im Lieutnantsrang, Adjutanten und einem Rechnungsführer.
1847
wird ein neues Wirtschaftsgebäude errichtet.
1849
Die Stadt Lemgo übernimmt den Schützenplatz mit Gebäude.
1863
Erstmalig eine Schützenkönigin – Hermine Wippermann. Sie stiftete die Königskette.
1880
wird der zweijährige Turnus für die Schützenfeste eingeführt.
1886
erhält die Freischießengesellschaft die Rechte einer juristischen Person.
Der Verein erwirbt den Schützenplatz von der Stadt zurück. Ab 1886 und in den folgenden Jahren wurde er erweitert.
1888
wird die Schützenhalle fertiggestellt.
1892
wird eine Kette für die Königin gestiftet.
1908
Der Vorschlag zur zeitgemäßen militärischen Uniformierung der Schützen wird nicht durchgeführt.
21.-23. Juni 1925
350-jährige Jubelfeier mit historischem Festzug. Der Verein hat 800 bis 900 Mitglieder, einen aus 5 Personen bestehenden Verwaltungsrat und einen Vorstand mit 26 Personen.
1926/27
Das Schützenhaus wird gebaut.
1934
Im Zuge der Gleichschaltung muß der Verein dem Deutschen Schützenbund beitreten.
1938
wird der Deutsche Schützenbund dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angegliedert.
1945
Die Freischießengesellschaft nennt sich Bürgerverein, das Schützenhaus wird als Bürgerheim bezeichnet und von der Stadt als öffentliches Gebäude ausgewiesen. Dennoch erfolgt Beschlagnahmung.
27. September 1947
findet die erste sogenannte erweiterte Vorstandsitzung statt.
5. September 1949
Neugründung der „Lemgoer Schützengesellschaft“.
15.-18. Juli 1950
Erstes Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden mit der 375-jährigen Jubelfeier.
14. Januar 1970
Der Kleinkaliberschießverein wird Schießgruppe der Lemgoer Schützengesellschaft
1971
Westfälischer Schützentag in Lemgo
1975
400-Jahrfeier zum Jubiläum der Gesellschaft.
25. April 1976
Ein Brand ungeklärter Ursache vernichtet das alte Schützenhaus von 1926.
1980
Baubeginn des neuen Schützenhauses. Es wird anstelle der ursprünglichen Schießanlage errichtet.
1986
Auszeichnung durch den Bundespräsidenten für Pflege des Brauchtums und des Schießsportes.
1990
Der zweite Lippische Schützentag in Lemgo.
11.-14. August 2000
Das Schützenfest 2000 verbunden mit der 425-Jahrfeier. Die Gesellschaft hat ca. 1.500 Mitglieder.
10.-11. Oktober 2003
Der 54. Westfälische Schützentag findet in Lemgo statt.
24. März 2006
Die Schützengesellschaft erhält eine vollständig überarbeitete Satzung. Die Führungsspitze wird geschrumpft. Einen Verwaltungsrat gibt es nicht mehr. Die Geschäftsführung obliegt von nun an dem Oberst, dem Major sowie Schriftführer und Rechnungsführer.
3. Juni 2007
25-Jahrfeier hinsichtlich des Bestehens des neuen Schützenhauses.
20. Oktober 2007
Die Gesellschaft feiert das bis dahin größte Oktoberfest ihrer Geschichte auf dem Regenstorplatz in Lemgo. Das Zelt nimmt über 3.200 feierwillige Gäste auf.