Die Ketten der Majestäten

Die Ketten der Jugendmajestäten

Die Ketten der Jugendmajestäten

Seit 2011 werden wieder die Jugendmajestäten in einem sportlichen Wettkampf (Luftgewehr Auflage, 20 Schuss, beste Zehn) ermittelt. Dieses wurde initial direkt vor dem Schützenfest beim Locken von Oberst und Major durchgeführt, so dass die neuen Jugendmajestäten direkt am kommenden Umzug in einer eigenen Kutsche teilnahmen und bereits an der Kaffeetafel wieder verabschiedet wurden.

Dies wurde geändert. Jetzt werden die Jugendmajestäten in den ungeraden Jahren zwischen den Schützenfesten beim Jugendschützenfest – zusammen mit dem Sommerfest, wo parallel der Vereinsmeister und anderer Pokale ausgeschossen werden – ermittelt und nehmen dann im Jahr darauf am Festumzug teil. Sie bleiben bis zum nächsten Jugendschützenfest im Amt.


Die Ketten der Majestäten

Die Schützengesellschaft besitzt mehrere Ketten. Details zu den Orden findet man in der Übersicht hier.


Die älteste Königskette

Als Symbol für das Preisschießen um die Königswürde stiftete der Rat im Gründungsjahr der Gesellschaft einen silbernen Vogel, der jedoch in den Wirren des 30jährigen Krieges verloren ging. Aber schon 1659 schaffte sich die Schützengesellschaft einen neuen silbernen Vogel an, einfach gehalten und durch ein Kettchen an einem silbernen Schild befestigt. Über dem Schild befand sich ein kronenartiger Aufsatz und eine sechsblättrige goldene Rose, umgeben von Eichenblättern und Ranken.


Die Königskette 1729

Einen dritten Vogel stiftete die Gemahlin des Grafen Simon Heinrich Adolph zur Lippe, Gräfin Johannetta Wilhelmina, geb. Fürstin von Nassau-Idstein, die selbst 1708 Schützenkönigin geworden war.Der Vogel hängt an einer silbernen Königskette mit den gräflichen Wappen.

Dieser Vogel war ebenfalls verloren gegangen und wurde durch den vierten Vogel aus Gold und Silber ersetzt, dessen Brust ein Wappenschild mit Rose schmückt.

Rückseite der Plakette

Hier sieht man die Gravur auf der Rückseite der Plakette. Das Stiftungsdatum ist mit 1729 angegeben, wenngleich bereits ein Festbericht vom 13. Juli 1715 von der Übergabe berichtete.


Die Kette der Königin bis 1950

Bis zum Schützenfest 1950 wurden immer zwei gleiche oder ähnliche Orden angefertigt, von welchem einer für die Königskette, der andere für die Königinenkette bestimmt war. Mit dem Schützenfest 1952 wurde mit dieser Tradition gebrochen. Seit dem lässt der König nur noch einen Orden anfertigen.

Ob diese Kette jemals überhaupt von einer Königin getragen wurde, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Es könnte eine reine Archivkette sein, an der die Königinnenorden angebracht wurden.


Die Kette der Königin (Version um 2004)

Die Kette der Königin wurde zum Schützenfest 1900 von Lina Potthoff, selbst Königin 1890/1892, gestiftet und zum ersten Mal von der Königin Mely Thulesius getragen. Sie wird nicht von der Königin graviert. Sie wird am Schützenfest Montag von der scheidenden Königin beim Abholen an die neue Königin übergeben.

reparierte Kette der Königin

Nach der Reparatur 2022

Die obere Krone über der Medaille war einst mit Blei neu angebracht worden. Wann dies erfolgte ist nicht überliefert. Beim Ausmarsch 2021 zum Schützenfest Brake hat sich diese Verbindung leider gelöst und die Krone ist verloren gegangen. Sie wurde ersetzt, was einigen Aufwand bedurfte, da erst das Blei rückstandsfrei entfernt werden musste.


Die Kette des Königs (Version um 1975)

Die Königskette wurde 1863 von der damals ersten Schützenkönigin Hermine Wippermann gestiftet. Jeder neue König hat seit dem einen eigenen Orden der Kette hinzugefügt.

Wenn der neue Orden zum Neujahrsempfang hinzugefügt wird, wird dieser erst an einer langen Kette mit Karabiner an den Ring von Hermine gehängt. Im Nachgang wandern dann die Orden nach oben und der neue wird neben Hermine angebracht. Somit sind immer die neuesten Orden vorne zu betrachten.


Die Königskette heute (Bild aus 2022)

Zum Schützenfest 2014 wurde die Kette erleichtert und viele alte Orden an eine Archivkette umgehängt. Nur die von noch lebenden Majestäten wurden an der Kette belassen.

Die Karabinerkette für das provisorische Anhängen des neuesten Orden ist im Bild ebenfalls gut zu erkennen.

Das hier abgebildete Futteral, in welchem die Kette heute aufbewahrt wird, wurde 2007 von Ute Bracht genäht, damit die Kette beim Transport nicht beschädigt wird. Bis dahin wurde sie ohne weiteren Schutz in dem blauen Beutel mit silberner Kordel aufbewahrt, der auch heute noch als Transportbehältnis dient.